Monday, March 05, 2007

Johannesburg Downtown

So, was gibt es neues:
Also, ich habe einen neuen Job. Wurde auch hoechste Zeit.
Die neue Abteilung nennt sich Portfolio-Management und klingt schonmal viel interessanter als die Abteilung davor. Mal sehen was hier alles passieren wird.
Dann habe ich mein Auto getauscht. Das war mal ein Reinfall. Grund fuer den Tausch war, dass die rechte vordere Box kaputt war. Jetzt hat mir National Cars einen weissen Nissan Almera vorbeigebracht. Ist zwar ein ganz nettes Auto, aber er hat vorne ueberhaupt keine Boxen. Somit haette ich mir den Tausch auch sparen koennen.
Naja, vielleicht tausche ich das Auto bei Gelegenheit einfach nochmal! ;-)
Ansonsten gab es wieder das Uebliche wie golfen, essen, etc.
Langsam leert sich Midrand was deutsche Studenten und Praktikanten angeht. Jede Woche Farewell-Partys und jede Woche fliegen 2-3 Leute nach Hause. Bin mal gespannt ob da jemand nachkommt.
Am Wochenende wollte ich eigentlich mit einer SBS-Kollegin in die Drakensberge fahren. Da ihr aber kurzfristig was dazwischen kam sass ich dann (leider) das dritte Wochenende in Midrand. Ich muss also demnaechst viel nachholen.
Am Freitag Mittag war ich mit einem (farbigen; ich hoffe das ist politisch korrekt ausgedrueckt) Kollegen aus dem neuen Buero in der Kantine beim Mittagessen. Haben da nett geplaudert und gesagt, dass wir mal irgendwann auf ein Bier weggehen. Als ich am Nachmittag aus dem Buero gehen wollte fragte er mich was denn nun mit unserem Bier ist. Wir haben zwar "irgendwann" gesagt und nicht "heute" aber ich hatte ja nichts vor. Dann bin ich also mit 2 Kollegen in eine Kneipe in Midrand gegangen. Es sind dann auch noch 2 von Siemens nachgekommen und dann auch noch lauter Freunde von denen. Irgendwann waren wir zu neunt und ich der einzige Weisse. War echt witzig. Wir haben nett geplaudert und sie meinten dass sie mir mal bei Gelegenheit Johannesburg zeigen. Das waere natuerlich super.
Am Samstag war ich dann wieder auf der Driving Range und ich spiele mit dem Gedanken meine Golfschlaeger wegzuwerfen. Teilweise laeuft es zwar echt gut, aber irgendwie bin ich wohl zu bloed fuer diesen Sport. Ich bin der Einzige der sich jedesmal seine Haende ziemlich zertruemmert. Ich glaube meine Golfkarriere hat keine grosse Zukunft! :-(
Am Sonntag habe ich mich dann mit James getroffen. Ein echt cooler Kerl. Ein 70-jaehriger Farbiger, der immer die SBS-Angestellten zum Flughafen faehrt bzw. abholt. Eigentlich wollte ich mit ihm eine Tagestour machen, aber da er mittags wieder einen Termin hatte blieb uns nur der Vormittag. Wir haben uns dann um 9 Uhr bei Siemens getroffen.


Von dort aus ging es dann nach Johannesburg Downtown. Auf dem Weg hat er mir ein bisschen was von seiner Familie erzaehlt. Sein Sohn hat ein Taxi-Unternehmen und 1995 wollten ihn dann Leute von einem anderen Taxi-Unternehmen erschiessen, um keinen Wettbewerbsnachteil zu haben. Eines Tages wurde er dann im Arm und Bein mit Kugeln getroffen, aber hat ueberlebt. Und man hat dann diese Leute „entsorgen lassen“, da es ja „nichts bringt wenn sie nur ins Gefaengnis kommen. Denn da kommen sie ja irgendwann wieder raus“. Echt heftige Geschichten / Vorfaelle, die die hier aber als halbwegs „normal“ betrachten.
Wir sind dann zum Carlton Center gefahren. Ein 200m hohes Gebaeude mit 50 Stockwerken von dem aus man einen fantastischen Blick ueber ganz Johannesburg hat. Das Gebaeude ist auch unter dem Namen „Top of Africa" bekannt.
Auf dem Weg dort hin (also in Johannesburg Downtown) sieht man keinen einzigen Weissen.
Danach sind wir dann noch durch Hillbrow gefahren. Das ist der Stadtteil vor dem man im Reisefuehrer ausdruecklich gewarnt wird. Bis auf das, dass es teilweise etwas komisch dort aussieht und es etwas komisch ist wenn man weit und breit der Einzige Weisse ist, war es aber nicht sonderlich gefaehrlich. Aber aussteigen wuerde ich da auch nicht unbedingt. Auf alle Faelle kann man da sehr interessante Eindruecke sammeln. James sieht das alles sehr locker und meint, dass es ueberhaupt nicht mehr gefaehrlich ist und das auch viele der Verbrechen-Geschichten im Radio und in der Zeitung nicht stimmen! Naja, ich weiss ja nicht.....!
Er meint auch dass ja jetzt alle schoen zusammen leben „We all live together today“. Alleine wuerde ich da auf jeden Fall nie hinfahren.
Auf dem Rueckweg sind wir noch am Haus von Nelson Mandela vorbei gefahren.
James hat sich dann entschuldigt, dass er noch einen Termin hat und meinte dass wir ein anderes Mal den Rest anschauen. Dann fahren wir nach Soweto, etc. und besuchen evtl. auch ein paar Freunde von ihm. Das ist escht sehr spannend und interessant, denn als Tourist hat man normalerweise nicht die Moeglichkeit solche Trips zu machen.

Sonntag Nachmittag bin ich dann zu einem Event von einem Radiosender gefahren. Nachdem das gleich ums Eck von Midrand war, hab ich mir gedacht da kann ich ja mal vorbei schauen. War so eine Art Familienevent. Fresstaende, ein bisschen Show und ein paar Konzerte. War aber recht witzig. Besonders ist so etwas bei ueber 30 Grad ganz angenehm.
Und zur Kroenung des Abends hat dann noch Westlife gespielt.
Eine komische Band. Spielen eigentlich nur geklaute Sachen. Von Bonnie Tyler, und sogar von Take That und Backstreet Boys...
Naja, ein Westlife-Fan werde ich definitiv nicht, aber da mein Hobby eben Konzerte sind und die Auswahl in Johannesburg etwas eingeschraenkt ist muss man eben Abstriche machen.
Ich hoffe man kann mir so etwas verzeihen. Ich geh auch nie wieder zu einem Boy-Group-Konzert! Versprochen!

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