Golf spielen und zunehmende Arbeit im Buero
Diesen Donnerstag habe ich dann eine kostenlose Welcome-Lesson, in der mir hoffentlich erklaert wird wie ich den Schlaeger richtig halte. Denn momentan sehen meine Haende, dank diverser Blasen, eher ungesund aus. Irgendwas mache ich falsch. Muss mir jetzt mal einen Handschuh kaufen. Aber so wie ich schlage wuerde ich den Hanschuh normalerweise links tragen. Problem: Nur meine rechte Hand ist voellig kaputt....?! Und im Januar nehme ich dann an einem Kurs teil. 12 Wochen, jeweils 1 Stunde pro Woche.
Im Buero geht es inzwischen ziemlich rund. Da eben eine Kollegin ab Januar einen neuen Job hat muss sie jetzt ihr Wissen ueber das Reporting (oder besser gesagt ueber die vielen Reports an viele unterschiedliche Stellen, u.a. die SBS-Zahlen nach Deutschland) sehr schnell an Kollegen weitergeben. Und ich bin wohl der Auserchorene. Wir hatten dann letzte Woche diverse „Trainingseinheiten“. Das ist schonmal gut. Die Menge der Informationen hat mich allerdings erstmal ziemlich verwirrt. Und die anderen beiden Kolleginnen die dabei sind, sind nicht sonderlich motiviert. Somit kommt da wohl so einiges auf mich zu.
Aber zum Glueck wurde die Planung, am Sonntag ins Buero zu kommen, wieder verworfen.
Und es ist schon toll, was man hier lernt und fuer Eindruecke gewinnt.
Oft kann ich den Kollegen nicht folgen, da sie untereinander dauernd zwischen Englisch und Afrikaans hin- und herwechseln. Ich sollte mir mal mein Afrikaans-Woerterbuch anschauen (danke nochmal Anja). Dann werden sich die Kollegen vielleicht irgendwann noch wundern! ;-)
Dann habe ich mich gewundert, warum die eine Kollegin immer „shap shap“ (oder so aehnlich) sagt. Inzwischen weiss ich, dass das ueberwiegend Schwarze verwenden (sehr, sehr oft) und es soviel wie „O.K., cool, passt, etc.“ heisst. Klingt sehr witzig.
Und dann gibt es noch so einen Spruch...und ich glaube er stimmt teilweise:
„Die Europaer haben die Uhren, die Suedafrikaner die Zeit“.
In unserer Abteilung trifft das aber nicht zu, denn die Kollegen haengen sich ziemlich rein und haben auch viel zu tun.
Ich muss aber sagen, dass dieses Training meinem Englisch gut tut. Wenigstens ist bei diesen Meetings kein Deutscher dabei, sodass ich den ganzen Tag englisch hoere und auch spreche. Eine gute Moeglichkeit mein Englisch etwas zu verbessern.
Denn wie gesagt, ausserhalb des Bueros spreche ich eigentlich (leider) nur deutsch, ausser das ich mein Essen auf englisch bestelle.
Bestes Beispiel: Einer der Praktikanten hier hat ARD zu Hause. Dann sassen letzte Woche lauter Deutsche vorm Fernseher und haben sich „Deutschland ein Sommermaerchen“ reingezogen. Da merkt man gar nicht, dass man in Afrika ist.
Ansonsten waren wir letzte Woche mal im Kino und haben uns den neuen Bond-Film angeschaut. Naja, ist ja nicht so der Renner. Da fehlt irgendwie der „Stil“ des frueheren 007-Agenten.
Und dann war ich natuerlich mal wieder im Fitness-Studio. Allerdings ist das etwas anstrengend. Es ist draussen momentan ziemlich warm, das Studio ist im Keller und es stehen ein paar Ventilatoren rum die nicht wirklich helfen. Das ist eine „grandiose“ Luft da unten. Da ist man schon schweiss gebadet bevor man sich aufs Fahrrad schwingt.
Aber irgendwie merkt man schon, dass irgendwie eine Art Alltag hier einkehrt. Man geht in der Frueh ins Buero (die Suedafrikaner tun das uebrigens sehr, sehr frueh) und abends eben wieder raus. Und dann stellt man fest, dass das Arbeiten ziemlich blockiert, was groessere Ausfluege angeht um das Land anzuschauen.
Und dann hat sich bzgl. meinem Auto alles noch zum Guten gewendet. Ich bekomme ab Januar einen Zuschuss von der Firma (ca. 200 Euro / Monat) und werde eine etwas bessere Klasse mieten, da die ganz kleinen Autos nichtmal eine Klimaanlage haben. Dank dem Zuschuss zahle ich dann „nur“ etwas mehr als 250,- Euro / Monat + Sprit, da Siemens nochmal spezielle Konditionen bekommt.
Ist zwar eine Menge Geld, aber wie schon gesagt auf alle Faelle eine sicherere und stressfreiere Loesung als eine guenstige, gebrauchte Rostlaube zu kaufen mit der man dann ggf. nachts in der falschen Gegend mal liegenbleibt. Waere nur begrenzt witzig hier.
Ausserdem muesste man sich im Falles eines Autokaufs auch selber versichern. Und das ist wohl eher teuer hier, da man sich in der Regel auch gegen Hijacking und sonstige dubios Ereignisse versichern sollte.....
Am Freitag Abend haben wir dann mal wieder gegrillt.....
Samstag frueh hiess es dann wieder fruehstuecken. Aufgrund der Jahreszeit natuerlich wieder in kurzer Hose und mit Sonnenbrille.
Nachmittags bin ich dann wieder zum Golfplatz gefahren, was nicht gerade zur Heilung meiner angeschlagenen Haende beigetragen hat. Wird Zeit dass mir einer verraet was ich falsch mache. Beim Golfplatz bin ich dann noch mit einem Suedafrikaner ins Gespraech gekommen, der mir auch nochmal nahe gebracht hat, dass man immer gut aufpassen muss und dass auch oefters innerhalb von Apartmentkpmplexen eingebrochen wird, etc. Die Hauptbotschaft war, dass man immer und ueberall aufmerkasam sein muss und eben ein paar Grundregeln beachten muss.
Und nach dem Golfen war ich dann (endlich) zum ersten Mal in meinem Pool zu Hause! Es war ja auch sehr heiss am Samstag!
Samstag Abend waren wir dann bei Hugo. Ein Restaurant von einem Schweizer. Mein Wienerschnitzel und der Williamsbirnen-Schnaps waren zwar ganz gut, aber der Service war ziemlich schlecht und am Ende standen erstmal 900 Rand (ca. 100 Euro) zuviel auf der Rechnung. Hugo wird also nicht unser Freund.
Am Sonntag war ich dann im Supermarkt und habe mir Pflaster gekauft. Nachdem ich dann meine Finger abgeklebt hatte bin ich wieder zum Golfplatz. Bloederweise hat es ziemlich schnell zum regnen angefangen und ich bin wieder nach Hause. Aber fuer meine Haende ist das auf jeden Fall besser.
Am Sonntag Abend haben wir uns dann noch spontan ein paar Steaks gekauft und haben.........ja, natuerlich gegrillt! Im Dezember......
Was uebrigens auch sehr witzig ist, sind die alltaeglichen Redewendungen hier, wie „How are you?“, „How is it?“, usw. Und jeder antwortet eigentlich immer „Thanks I’m fine, you?“. Und das sagt man wohl auch wenns einem unglaublich beschissen geht. Wenns einem wirklich schlecht geht, weil z.B. wer gestorben ist antwortet man wohl mit „I’m O.K.“, was wohl eine Art Alarmzeichen darstellt. Hab ich gehoert.
Also hallo sagt man hier gar nicht. Man verwendet einfach die oben ganannte Frage und Antwort. Immer! Daraufhin hat Johannes erzaehlt, dass er jemanden angerufen hat (ohne diese Frage zu stellen) und nachdem Johannes nur seinen Namen gesagt hat, hat er als Antwort bekommen „Thanks I’m fine, you?“. Auch eine Antwort......! ;-)
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